Januar
An den Bienenvölkern ist noch nicht viel zu tun.
Wir kontrollieren in 14-tägigem Abstand all unsere Bienenstände und vergewissern uns ob noch alles in Ordnung ist.
Meist verbinden wir diese Kontrollen mit einer schönen großen Gassirunde mit unseren 2 Beagles.
Unter einige Kontrollvölker schieben wir auch Bodenwindeln ein um den Zustand der Völker im Auge zu behalten.So sehen wir schnell und ohne die Völker zu stören über wie viele Wabengassen sie gerade sitzen oder ob sie schon in Brut gegangen sind.
Auch der natürliche Milbenfall kann so im Auge behalten werden.
An den Beuten kontrollieren wir immer ob sich Tiere wie Marder und Waschbär oder auch der Grünspechte zu schaffen machen.
Wenn wir Spuren an den Beuten finden muss schnell gehandelt werden um die Winterruhe der Völker nicht zu gefährden.
Bei Spechtalarm müssen die Beuten des gesamten Standes mit Vogelschutznetzen geschützt werden. 2013 hat uns der Grünspecht innerhalb weniger Tage an 6 Beuten mehr oder weniger große Löcher reingehämmert und ein Volk konnten wir nicht mehr retten - da war der Deckel direkt über dem Bienensitz faustgroß aufgehauen und er hat sich genüsslich an den Bienen den Bauch vollgeschlagen.
Februar
Im Februar versuchen wir die Winterarbeiten abzuschließen und bis Monatsende alle Vorbereitungen für die bevorstehende Bienensaison zu beenden.
Neue oder reparierte Beutenteile werden gestrichen, Mittelwände müssen eingelötet werden, sämtliche Arbeitsmaterialien und Werkzeuge werden gesäubert und auf Vollständigkeit kontrolliert.
Fehlende Sachen können jetzt noch rechtzeitig nachbestellt werden.
Bei unseren Kontrollen an den Bienenständen kann jetzt durch vorsichtiges Anheben der Beuten der Futtervorrat überprüft werden. Sehr leichte Beuten müssen im Auge behalten werden um bei Futtermangel schnell zu handeln. Da wir immer reichlich einfüttern hatten wir aber noch nie Probleme mit verhungern der Völker - lieber nehmen wir kurz vor Trachtbeginn überschüssige Futterwaben aus den Völkern um damit den Ablegern in der kommenden Saison zu helfen.
Die Wanderung wird auch vorbereitet in dem wir uns schon jetzt neue Standplätze anschauen, mit den Grundstückseigentümern oder Pächtern Kontakt aufnehmen und mit den Landwirten in der Umgebung besprechen, wo wir gerne unsere Stände im Raps, Senf oder Sonnenblume aubauen möchten. Standorte für Robinie und Linde besprechen wir gerne mit dem Forstamt - dort bekommen wir meist Auskunft wer für welche Waldgebiete der passende Ansprechpartner ist.
März
Meist steigen im März die Temperaturen kurzzeitig an und die Bienen machen ihren ersten großen Reinigungsflug. Hier kann man sich schnell einen Überblick verschaffen wie es den Völkern geht.
An Hand der Kotspritzer erkennt man ob die Bienen an Darmerkrankungen leiden. Auch der Futtervorrat wird weiter im Auge behalten.
Gesunde und vitale Völker, die weiselrichtig und in Brut sind haben meist schon den Wintertotenfall ausgeräumt - ein sicheres Zeichen, dass alles in Ordnung ist.
Die ersten Blüten wie Krokus, Schneeglöckchen, Kornelkirschen und meist Mitte bis Ende März auch die ersten frühen Weidensorten laden die Bienen zu ersten Trachtflügen ein.
Die Brutnester werden mit Blühbeginn der Weiden schnell ausgeweitet.
Zur Salweidenblüte hängen wir bei passendem Wetter die ersten 2 Baurahmen dichter an das Brutnest heran - meist an zweite oder dritte Stelle von Vorder -und Rückwand. Bei der Ausdehnung des Brutnestes werden diese bald bestiftet und nach Verdecklung rechtzeitig geschnitten - die ersten Varroen sind gleich nachhaltig dezimiert.
Über die Saison schneiden wir je Volk im Durchschnitt bis zu 10 Drohnenrahmen aus und halten damit die Varroa-Population auf einen recht niedrigen Stand. So können wir auch ohne Bedenken noch in Spättrachten wie z.B. die Sonnenblume wandern ohne Angst zu haben, dass die Völker unter zu hohem Varroadruck zusammenbrechen.
Die Honigräume werden in unserem Wabenlager vorbereitet - mittig 5-6 Leerwaben und aussen kommen Rähmchen mit Mittelwänden. So sind wir gut vorbereitet, denn ab jetzt kann es ganz schnell gehen und die Arbeiten überschlagen sich .........
April
Dieses Jahr konnten wir fast allen Völkern um den 4. April herum die Honigräume aufsetzen.
Sie sind sehr stark aus dem Winter gekommen und hatten im Schnitt zwischen 3 bis 5 verdeckelte Brutwaben und den Brutraum über 8 bis 11 Waben voll besetzt.
Wird der Honigraum zu spät gegeben (1 verdeckelte Brutwabe füllt beim Schlupf 3 Wabengassen) kann der Schwarmtrieb vorzeitig ausgelöst werden.
Zur Kirschblüte werden die ersten Baurahmen verdeckelt sein und können ausgeschnitten werden und in der letzten Woche des Monats werden die meisten Völker an die Rapsfelder gewandert.
Mit dem Schlupf der ersten Drohnen wird auch die Königinnenzucht eingeleitet.
Mai
Im Monat Mai geht die Arbeit an den Bienen richtig los !!!
Völkerkontrolle, Königinnenzucht und die erste Honigschleuderung stehen an.
Wurden die Bienenvölker zu spät erweitert erwacht der Schwarmtrieb und die Bienen sind fast nicht mehr zu halten.
Die rechtzeitige Raumgabe duch einen zweiten Honigraum sowie leichtes Schröpfen der Völker ( eine gut verdeckelte Brutwabe meist schon in der ersten Rapswoche) dämpfen den Schwarmtrieb und die Bienen sammeln und bauen eifrig weiter. Meist 14 Tage später wird eine weitere oder auch zwei verdeckelte Brutwaben entnommen.
Diese werden entweder in Brutscheunen zusammengefasst und nach dem Schlupf zum besiedeln der Begattungseinheiten genommen oder als Brutableger aufgeteilt.
Ende Mai wird meist der Frühtrachthonig ausgeschleudert, ist der Monat sehr kalt muss der richtige Zeitpunkt abgepasst werden um den Honig noch rechtzeitig aus den Waben zu bekommen.
Durch den hohen Traubenzuckergehalt in Frühtrachthonig kristallisiert dieser schnell aus und kann dann nicht mehr aus den Waben geschleudert werden.
Dieses Jahr war der Monat sehr warm und sonnig und wir hatten eine gute Ernte.
Auch die erste Serie Königinnen sind zu 90 % in Eilage gegangen.
So sieht es aus wenn man in der Völkerführung einen Fehler gemacht hat - aber wir haben beide Schwärme eingefangen und Ihnen ein neues zu Hause gegeben ;-)